
Bei der Hunderunde im Riederwald wurde ich zur Mittagszeit von einem Duft angelockt, der mich an frische Pommes und gegrillte Bratwürste erinnerte. „Wo kommt das her, was mag das sein?”, frug ich mich umgehend, und im nächsten Moment fiel es mir ein: „Na klar, diese Imbissbude bei der Einfahrt zum Metro-Supermarkt, dieser Container da zwischen Einfahrt und Autohaus, das muss von dort kommen!”
Nun ist es so, dass ich schon seit über 10 Jahren im Frankfurter Stadtteil Riederwald wohne und bisher eigentlich dachte, alle Pommesquellen hier (1x Halal-Imbiss Schäfflestraße, 2x italienische Restaurants) einigermaßen zu kennen. Aber mitnichten!
Grie Soß
Gerade gestern hatte ich mich schon mit einer Pommesgenießerin in der Frankfurter Innenstadt getroffen, weil wir ihre selbstgemachte _vegane_ Grüne Sauce (Grie Soß) mit zwei verschiedenen Pommesangeboten testen wollten. Diese Grüne Sauce, und das muss ich jetzt einfach erwähnen, ist so ziemlich die beste vegane Grie Soß, die ich bisher probieren durfte. Der Trick bei dieser Version scheint die Verwendung von Mandeljoghurt zu sein, was dem Ganzen eine bessere Struktur und einen guten Geschmack verleiht. So gut, dass man das Glas Grüner Sauce gerne auslöffeln möchte!

Grie Soß eignet sich nämlich hervorragend als perfekter Dipp zu Pommes, und ist dabei noch viel nahrhafter und vermutlich auch gesünder als ein süßes Ketchup oder fette Mayo. Aber: Alles passt, solange es schmeckt. Wir sind hier nicht dogmatisch unterwegs und möchten einfach nur mal zeigen, dass es sogar gute vegane Grie Soß geben kann und sich diese optimal mit guten (!) Pommes kombinieren lässt.
Und gute Pommes? Oh boy, that’s what we’re here for!
Hausmannskost
Zurück zum Riederwald also, wo mich ganz unverhofft das Pommesglück anlachte und ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für die geliebten Pommes eine Ausnahme machen sollte. Überhaupt, wieso war ich hier noch nie etwas essen, obwohl ich doch hier im Stadtteil wohne und sogar mal extra zum FSV gegangen bin, nur um mir dort bei einer Bude Pommes zu holen? Die Pommes und Getränke beim FSV erinnern leider auch an die spielerischen Qualitäten des FSV. Insofern hatte ich es pommestechnisch im Riederwald schon etwas aufgegeben.

Aber hier bei dieser, in der Mittagszeit gut besuchten Imbissbude? Mein erster Blick fällt auf eine gläsernes Regal mit „Schinkenbrötchen“, „Eibrötchen“, „Schnitzelbrötchen“, „Wurstbrötchen“ und so Zettel, auf denen Wildfleisch vom Jäger beworben wird. Boah, sieht das alles gut aus. Das ist hier so eine Imbissbude, bei der es vermutlich richtig gut schmecken wird, wo der Typ noch alles selber macht und man gute, ehrliche und solide Hausmannskost bekommt. Aber mal sehen wie die Pommes schmecken, weil wenn DIE gut sind, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen.
2 EUR die Portion
„Nee, zum Hieressen”, sage ich dem Betreiber noch, als er schon ein Pommesschälchen in Alufolie vorbereitet. Geschwind holt er einen richtigen Teller und eine normale Gabel hervor, was bei mir sofort Sympathiepunkte für die Nachhaltigkeit auslöst.

Die Portion ist sehr üppig, größer als sie im Bild erscheinen mag, erinnert an die XL-Portion bei Zeil51 und Birmingham Pub. Werde ich das alles essen können? Und jetzt ohne Sauce bestellt, hmm, aber gut so, so verfälscht es keinen Geschmack. Die Pommes sind frisch auffrittiert, gut gesalzen, außen kross, innen weich, so mag ich das. Den Teller fix leer gegessen und mir überlegt, dass ich hier auf jeden Fall nochmal herkommen muss, weil ich jetzt Lust auf mehr habe.
Was gibt es hier denn sonst noch so? Ein kurzer Blick in den (derzeit gesperrten) Innenraum, et voilà: Das volle Menü, mitsamt Betreiber:

Nochmal näher herangezoomt:

Fleisch, Fleisch, Fleisch! Es muss Fleisch geben! Aber wie gut, dass wir hier nicht in Bayern sind und hier kein „Bauarbeiter vom Gerüst herunterfallen muss, weil er nur 1x in der Woche Fleisch und sonst nur Salat bekommt“. Überhaupt, diese „Büromenschen auf dem Vegan-Trip“ immerzu, forschbar.

Ganz ehrlich: Ich werde hier bald nochmal wiederkommen und trotz meines monatelangen, weitestgehenden Fleisch“verzichts“ (kein wirklicher Verzicht, weil alles gut) vermutlich ein Fleischgericht probieren müssen.
Wünschen würde ich mir eigentlich nur zwei Dinge in diesen Tagen:
- Eine Pommesbude, die (vegane) Grie Soß zu den Pommes anbietet. Zum Beispiel bei der Gisela Paul im Kaisersack.
- Ein Handwaschbecken, draußen, so etwas wie das TippyTap-System. Das würde den Hygienemaßnahmen sehr helfen. Das Grauwasser kann man übrigens auch in einem Eimer mit Steinen als Spritzschutz auffangen. So kann sich jeder Nutzer vorm Essen die Hände waschen, was ja gerade jetzt in Coronatimes keine schlechte Idee ist und bei einer Imbissbude am Straßenrand, die sich eher an Handwerker & Metro-Einkäufer richtet, vermutlich auch sehr passend ist.
Fazit
Die Portion Pommes reichhaltig und preislich sehr günstig; alles frisch zubereitet; Betreiber freundlich; Küche und damit die verbundenen Hygienemaßnahmen von außen komplett einsehbar (man kann bei der Zubereitung zuschauen), lange Öffnungszeiten tagsüber.
Von mir gibt es 8 von 10 Pommessternchen für die gebotene Leistung und ich werde hier auf jeden Fall nochmal öfter vorbeischauen.
Imbiss am Riederwald
Am Riederbruch 8
60386 Frankfurt
Öffnungszeiten: Mo-Fr 07:00-18:00 Uhr
http://www.imbiss-am-riederwald.de

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